Ende des 17. Jahrhunderts errichteten die Engländer einige Häftlingskolonien in Australien. Neben den Gefangenen wurden auch Pferde und deren Ausrüstung nach Australien eingeschifft. Während die britischen Pferde mit dem rauen Klima wenig Probleme hatten, stellte sich schnell heraus, dass die englische Pferde-Ausrüstung nicht ganz ideal war. Zum einem benötigten die Reiter einen bequemen Sattel, zum anderen sollte er auch den Pferden eine bestmögliche Bewegungsfreiheit ermöglichen. Die Sattler fertigten schlussendlich einen Sattel, der wie eine Mischung aus Westernsattel und englischen Dressursattel aussah. Da er eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Sattel der australischen Viehhirten aufwies, benannten ihn die Sattler nach der englischen Bezeichnung für Viehtreiber „stockmen“- Stocksattel. Auf englisch ist heuzutage der Begriff „Australian Stock Saddle“ geläufig.
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Was ist das Besondere an einem Stocksattel?
Wie die englischen Kniepauschen geben die Pads oder „Poleys“ dieser Sattelart den Reitern zusätzlichen Halt am Pferd. Die Stocksättel gibt es mit zwei unterschiedlichen Pad-Varianten. Die erste und bekanntere Variante nutzt sogenannte „Knee Pads“. Das sind beidseitig angebrachte Pauschen, die sich vorne am Sattel befinden. Die zweite und seltenere Variante nutzt auch „Thigh Pads“. Diese befinden sich zwischen der Sitzfläche und dem Sattelblatt des Stocksattels. Bei guten Sattel-Modellen sind der Sattelbaum und die Pads des Sattels aus einem Stück gefertigt.
Wie ist ein Stocksattel aufgebaut?
Bei manchen der Sattelausführungen ist wie beim Westernsattel vorne am Vorderzwiesel ein Horn angebracht. Dieses Horn wird dazu verwendet, um daran ein Lasso zu befestigen. Da in Australien ein Lasso eher selten verwendet wird, findet sich ein Horn auch nicht an jeder Variante des Stocksattels. Der Stocksattel besitzt eine weiche Polsterung, damit das Reitergewicht ideal auf den Rücken des Pferdes verteilt wird. Dadurch dezimiert sich das Risiko für Druckstellen und Schmerzen beim Pferd. Der Übergurt führt vom Sattelgurt über den Stocksattel. Durch die langen Trachten vergrößert sich die Sattel-Auflagefläche. Der Sattel liegt somit auch stabil auf großen und runden Pferden. Der Sitz liegt zudem etwas tiefer, was dem Reiter noch mehr Sicherheit gewährleistet. Auch die Bügel des australischen Stocksattels sind etwas breiter als die des englischen Dressursattels.
Unterschied zwischen Stocksattel, Westernsattel und englischer Sattel
Im nachfolgenden (leider nur englischsprachigen) Video wird der Unterschied zwischen dem australischen Stocksattel, dem Westersattel und dem englischen Sattel sehr gut erklärt.
Wann brauche ich einen Stocksattel?
Reiter, die den ganzen Tag am Pferderücken oder viel in unwegsamen und steilen Gelände unterwegs sind, profitieren am meisten von diesem Sattel-Modell. Auch Freizeitreiter, die an keinen Wettkämpfen teilnehmen wollen, bringt dieser Sattel so manchen Vorteil. Mit dem Stocksattel wird der optimale und sichere Sitz am Pferderücken gewährleistet und die weiche Polsterung schützt sowohl den Reiter als auch das Pferd. Zudem sitzt der Reiter sehr tief. An den vielen Ringen können Satteltaschen, Wasserbehälter und andere Utensilien angebracht werden. Hilfestellungen beim Ausritt können weiterhin gegeben werden.
Stocksattel Erfahrungen
Nun seid ihr an der Reihe! Welche Erfahrungen habt ihr schon mit einem Stocksattel gemacht? Sitzt ihr darin besser oder schlechter im Vergleich zu einen englischen oder Westernsattel? Ich freue mich über eure Stocksattel Erfahrungen zu hören. Schreibt sie mir einfach hier unten per Kommentar.
Hallo kannst du mir genau erklären wie ich sehen kann wie ein stocksattel passt???